VON GABRIEL CHASSEUR
(Veröffentlicht in THE GAZETTE Ausgabe 02 im April 2023)
ROSE Bikes ist nun schon in vierter Generation die Anlaufstelle für Fahrradbegeisterte und hat geschafft, woran viele Unternehmen scheitern: ein scheinbar müheloser Übergang ins digitale Zeitalter.
Im Jahr 1907 gründete Heinrich Rose einen kleinen Fahrradladen, Anfang der 1980er-Jahre erweiterte das Unternehmen sein Geschäftsmodell um den Versandhandel. Im Jahr 2011 – unter der Leitung von Erwin Rose, Stefanie Rose und Thorsten Heckrath-Rose – wurden die ersten Fahrräder der ROSE-Eigenmarke auf den Markt gebracht. Mehr als 110 Jahre Leidenschaft für das Radfahren, und das nicht nur für Freizeitradler: Seit diesem Jahr unterstützt ROSE Bikes das Frauenprofiradteam „MAXX-SOLARROSE“ in Partnerschaft mit dem langjährigen Sponsor MaxxSolar und bringt Ausrüstung, Budget und Marketing mit ein.
Der Fahrradmarkt boomt, und so hat auch das Produktsortiment bei ROSE Bikes mittlerweile eine beachtliche Größe erreicht. Im Februar dieses Jahres erst brachte das Unternehmen mit REVEAL PLUS ein neues E-Rennrad auf den Markt. Das schlanke Endurance-Modell beherbergt mit dem Mahle X20 den derzeit leichtesten Motor auf dem Markt und bringt damit gerade einmal 11 Kilogramm auf die Waage. Mit einer Reichweite von 100 Kilometern lassen sich auch längere Strecken problemlos elektrifiziert fahren. Das Besondere dabei: Der Fahrer wird individuell unterstützt, der Trainingseffekt bleibt also erhalten. Damit eröffnet das REVEAL PLUS insbesondere auch Radsportanfängern einen leichteren Einstieg.
Bemerkenswert ist, wie das Unternehmen es geschafft hat, über die vergangenen Jahrzehnte nicht nur den Sprung in die digitale Welt zu schaffen, sondern die Digitalisierung fest in die eigene DNA zu verankern. Ende der 1990er-Jahre ging ROSE Bikes mit seinem ersten Webshop online – heute ist das Unternehmen ein erfolgreicher Omnichannel-Händler, der seine Kunden sowohl online als auch offline unter anderem an seinen verschiedenen Standorten in Bocholt, Köln, Berlin, München und in der Schweiz am Zürichsee mit einem breiten Produkt- und Serviceangebot überzeugt. 80 Prozent seines Umsatzes erzielt das Unternehmen mittlerweile mit seinem Onlinegeschäft – beim Einkaufserlebnis setzt ROSE Bikes laut Geschäftsführer Thorsten Heckrath-Rose aber weiterhin auf eine Vernetzung von Online- und Offline-Touchpoints:
„Nachdem wir vor einigen Jahren damit begonnen haben, den Schwerpunkt von ROSE vom Onlinehändler zur Bike Brand zu entwickeln, liegt genau darin der Fokus unserer E-Commerce-Strategie für die kommenden Jahre. Einkaufserlebnis und Service rund um den Bike-Kauf werden im Mittelpunkt stehen, und wir werden unsere Bike Community entlang der Customer Journey rund um den Bike-Kauf auch mit gut kuratierten, passenden Produkten versorgen. Gleichzeitig wird der Shop mehr denn je die Brücke in unsere Stores, da wir fest daran glauben, dass zu einem echten Markenerlebnis ein gut angebundenes Retail-Konzept gehört.“
Und dabei macht der Fahrradshop keine halben Sachen: Anfang 2019 besetzte das Unternehmen den Posten des CCO und CDO mit keinem geringeren als Marcus Diekmann – einem ausgewiesenen Experten im Bereich Digital Retail. Vor seiner Rolle bei ROSE Bikes war er bereits Chief Digital Officer bei Accell Group, dem zweitgrößten Fahrradhersteller der Welt, und Director Digital, E-Commerce und Omnichannel bei der Beter Bed Holding. Besonders spannend: Er ist einer der Mitgründer der Digitalagentur Shopmacher und der Frontend UX-Beratungsagentur KOMMERZ aus Essen, die ebenfalls 2019 von ROSE Bikes übernommen und zu ROSE digital umbenannt wurde. Mit diesem Schachzug wollte ROSE Bikes die eigenen Digitalkompetenzen ausbauen und somit das digitale Handelsgeschäft zukunftsfähig aufstellen – angesichts der beginnenden COVID-19-Pandemie war das sicherlich der richtige Zeitpunkt und einer der Faktoren, warum das Unternehmen besonders resilient durch die Krise kommen konnte. Aber auch schon vor Corona hatte sich ROSE Bikes eine sehr stabile E-Commerce-Basis aufbauen können und erwirtschaftete bereits im Jahr vor der Pandemie rund 80 Prozent des Gesamtjahresumsatzes über die Onlinekanäle. ROSE digital berät dabei weiterhin als digitaler Hub auch externe Kunden und treibt dort Innovationsprojekte voran.
Diekmann ist heute noch als Beirat im Advisory Board bei ROSE Bikes und berät seit Mai 2022 den E-Commerce-Anbieter Shopware als Enterprise Evangelist. Seine Rolle dabei umfasst insbesondere den Aufbau von Netzwerken und einer Community für den Austausch im Bereich E-Commerce, Omnichannel und Digital Business, von dem sowohl Kunden als auch Partner und Interessenten profitieren sollen. Mit seinen Aktivitäten auf LinkedIn und seinem Newsletter DIGITAL | DISRUPTIV erreicht er mittlerweile rund 35.000 Menschen und ist damit im Markt zu einem einflussreichen Thought Leader geworden – kein schlechter Gewinn für ein Fahrradshop, der seine Spitzenposition im Bereich E-Commerce weiter ausbauen möchte.
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Über Thorsten Heckrath-Rose:
Thorsten Heckrath-Rose ist nach seiner Betriebswirt-Ausbildung an der VWA in Münster bei ROSE Bikes in Bocholt eingestiegen. Seit 2001 ist der 49-Jährige vor allem für Product und Brand sowie Logistik und Produktion verantwortlich. Schließlich stieg er gemeinsam mit seiner Frau Stefanie Rose in die Geschäftsführung ein und unterstützt seitdem als neue Rose-Bikes-Generation Co-Geschäftsführer Erwin Rose. Schwerpunkte seiner Arbeit liegen dabei insbesondere auf der kontinuierlichen Entwicklung der Marke und Marktposition.
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Picture credit © ROSE Bikes
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