DAS MATTERHORN

DAS MATTERHORN

150 Jahre Erstbesteigung

VON ANJA FAHS

(Veröffentlicht in Das Produktkulturmagazin Ausgabe 1 2015)

Mystisch und majestätisch ragt es empor – das Matterhorn im schweizerischen Zermatt. Der meistfotografierte Berg der Welt ist Mythos und Emblem für Alpinisten und Fotografen und gleichzeitig das Wahrzeichen der Schweiz. Seiner Faszination kann man sich kaum entziehen. Denn das Matterhorn galt lange als nicht besteigbar. Erst am 14. Juli 1865 gelang es dem Briten Edward Whymper gemeinsam mit drei weiteren britischen Bergsteigern sowie drei Bergführern, den berühmten Berg zu bezwingen und den Gipfel zu erreichen. Den Abstieg überlebten jedoch nicht alle.  

Der Tag und mit ihm Edward Whymper sind in die Geschichte eingegangen. In diesem Jahr feiert Zermatt das Matterhorn und 150 Jahre Erstbesteigung. Das ganze Jahr über werden der Berg der Berge und die alpine Tradition im Zentrum zahlreicher Events und Feierlichkeiten stehen, darunter auch ein Freilichttheater am Gornergrat, das die dramatische Geschichte der Erstbesteigung erzählt.

Vor 150 Jahren strömten zahlreiche wohlhabende Ausländer nach Zermatt, um die umliegenden 4000er besteigen. Unter ihnen auch der Engländer Edward Whymper, der am 12. Juli 1865 in Zermatt eintrifft. Er schließt sich einer Seilschaft von sieben Männern an, die sich im Morgengrauen des 13. Juli 1865 auf den Weg entlang dem Hörnligrat in Richtung Matterhorn aufmachen. Ihr Ziel: der Gipfel des letzten noch unbesiegten 4000ers der Schweizer Alpen. Als einzige einheimische Bergführer konnte man Peter Taugwalder und dessen gleichnamigen Sohn aus Zermatt gewinnen. Die Erstbesteigung gelingt tatsächlich – doch am nächsten Morgen kehren nur drei der sieben Männer zurück: Edward Whymper, der schwerverletzte Peter Taugwalder und sein Sohn. Beim Abstieg stürzten die vorderen vier der Seilschaft, ein Bergführer aus Chamonix und drei Engländer, noch oberhalb der „Schulter“ über die Nordwand tödlich ab.

Edward Whymper konnten wohl nicht ahnen, dass seine Route über den Hörnligrat auf den Schweizer Paradegipfel nach eineinhalb Jahrhunderten erneut im Zentrum des Interesses der Bergsteiger-Welt stehen würde. Der Schweizer Bergsportausrüster Mammut, einer der Partner bei den Festivitäten zum Matterhorn-Jubiläum, erwies bereits 2014 zum Auftakt des Jubiläumsjahres dem eidgenössischen Vorzeigeberg mit einem spektakulären Projekt die Ehre. Zusammen mit Zermatter Bergführern wurde eine temporäre Lichterkette am Matterhorn installiert. Sie reichte von der Hörnlihütte bis zum Gipfel. An vielen Stellen der Kette trugen Bergsteiger die Stirnlampen am Kletterhelm, an anderen Stellen kamen von ihnen vorinstallierte Lampen zum Einsatz. Den besonderen Moment kurz vor der Dunkelheit hielt der Bergsportfotograf Robert Bösch fest. Auch er kann sich der Faszination nicht entziehen, die der Berg ausübt – vor allem wegen seiner außergewöhnlichen Form und der Erstbesteigungsgeschichte. Robert Böschs Foto der Lichterkette wird in diesem Jahr das Key Visual für die weltweite Anzeigenkampagne des Schweizer Bergsportspezialisten Mammut sein. 

Das Matterhorn und Mammut verbindet noch mehr, fällt doch die Firmengründung in die Zeit der Erstbesteigung: „Wir sind mittlerweile 152 Jahre im Bergsport zuhause. Vor diesem Hintergrund wollen wir dem Berg mit dieser Aktion eine besondere Ehre erweisen“, sagt Rolf Schmid, CEO der Mammut Sports Group AG, und erklärt damit das besondere Engagement seines Unternehmens. Und dieses Engagement beinhaltet noch eine weitere, spannende Aktion, die zu einer besseren Vorbereitung der Besteigung und somit zu mehr Sicherheit am Matterhorn beitragen soll: das Projekt 360 Grad. Damit liefert Mammut faszinierende Rundum-Aufnahmen aus Alpinisten-Sicht, direkt von der Route. Ausgestattet mit spezieller Kameratechnik am Alpin-Rucksack machten sich Stephan Siegrist und David Fasel im Frühsommer 2014 auf, den Hörnligrat aus neuem Blickwinkel festzuhalten. Die beiden Alpinisten stellen mit der außergewöhnlich gefilmten Besteigung eine Verbindung zur Pionierleistung von Whymper und seinen Kameraden her. Die Filmaufnahmen erlauben eine virtuelle Nachvollziehbarkeit der Besteigungsroute vor knapp 150 Jahren. Die Bilder sind auf der Webseite www.project360.mammut.ch zu sehen. Sie ermöglichen eine neue Form der Tourenvorbereitung am Matterhorn und geben auch Nicht-Bergsteigern eine virtuelle Recherchemöglichkeit mit alpinem Touch.

zermatt.ch/150

mammut.ch

project360.mammut.ch

Picture credits © Robert Boesch


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