VON STEFANIE SCHMID
Wie man sich im Labyrinth des PIM-Marktes zurechtfindet? Der erste Schritt auf dem Weg zu einer PIM-Lösung besteht darin, eine gründliche Recherche durchzuführen und potenzielle Lösungsanbieter zu identifizieren.
Das Angebot an PIM-Lösungen ist jedoch so groß wie unübersichtlich – und es wächst stetig weiter an. Mit diesem Blogartikel möchten wir Ihnen daher helfen, sich erfolgreich durch dieses Labyrinth von Anbietern und Optionen zu navigieren. Wir zeigen Ihnen, worauf es bei der Sondierung des Marktes ankommt, und geben Ihnen Tipps für Ihren Evaluationsprozess.
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Was ist Product Information Management?
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Das Product Information Management (PIM) beinhaltet die Disziplin der Verwaltung, Pflege und Bereitstellung von Produktinformationen, wobei der Begriff nicht nur die grundlegenden Produktstammdaten, sondern auch die beschreibenden Produkttexte umfasst, wie auch alles Weitere, was unter dem Schlagwort Rich Product Content veröffentlicht wird und eine redaktionelle Aufbereitung von Produktdaten mit sich bringt. Bei einer PIM-Lösung handelt es sich um das entsprechende Softwareprodukt, das die Workflows rund um das Product Information Management optimiert, indem es manuelle sowie nicht skalierbare Prozesse ersetzt und automatisiert. Der ultimative Zweck von PIM-Lösungen ist es, die systemische Grundlage für den Datenaustausch im B2B sowie das Omnichannel-Publishing im B2C zu bilden und dabei alle Aspekte der Produktkommunikation im Unternehmen zu verbessern. Hierfür hält das System die Produktinformationen standardisiert und strukturiert vor und sichert als Single Source of Truth die Datenqualität. Das macht PIM-Systeme besonders interessant für Produktmanager, Marketing- und Vertriebsmitarbeiter und den Kundendienst, also für all diejenigen im Unternehmen, die auf eine effiziente Organisation und leichte Steuerung von Produktdaten in ihrem Arbeitsalltag angewiesen sind.
Die Evaluation einer PIM-Lösung ist ein komplexer und aufwendiger Prozess, der im Wesentlichen aus fünf Schritten besteht: Recherche – Erstellung eines Anforderungskatalogs – Erstellung einer Short List – Durchführung von Workshops – Verhandlung. Um von Anfang an die richtigen Entscheidungen im Prozess treffen zu können, ist es unerlässlich, den PIM-Markt mit all seinen Teilnehmern und Lösungen zu überblicken. Bei der Recherche sollte es außerdem nicht das Ziel sein, die beste Lösung auf dem Markt zu finden, sondern jene Softwarehersteller zu identifizieren, die am besten zu Ihrem Unternehmen passen und Ihren aktuellen wie auch Ihren zukünftigen Geschäftsanforderungen gerecht werden können. In dieser Hinsicht spielen bei der Identifikation der infrage kommenden Anbieter auch nicht nur die technisch-funktionalen Aspekte der jeweiligen Lösung eine Rolle, sondern auch die strategischen Aspekte des dahinterstehenden Unternehmens. Dieser Philosophie folgen auch die TGOA-Analysten, wenn Sie die Teilnehmer des PIM-Marktes anhand der Kategorien Ability to perform – Marktperformance – Zukunftsfähigkeit – Technologie und jeweils vier weiteren Unterkategorien in den Market Performance Wheels bewerten.
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Ability to perform
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Unter „Ability to perform“ wird das Leistungsvermögen eines Unternehmens verstanden. Die TGOA-Analysten bewerten in diesem Zusammenhang die allgemeinen Unternehmenskennzahlen, die Marketing- und Verkaufsperformance sowie die optionale Leistungsfähigkeit der einzelnen Softwarehersteller. Die Ergebnisse liefern unter anderem wichtige Hinweise darauf, wie erfahren und etabliert das jeweilige Unternehmen im Softwaremarkt ist.
Um Informationen zu diesen Aspekten zu erhalten, können Sie auf Marktverzeichnisse zurückgreifen, die die KPIs der verschiedenen Lösungsanbieter auflisten und zueinander in Bezug setzen. Achten Sie dabei auf Angaben zum Gründungsjahr, zum Umsatz und zur Anzahl der Mitarbeiter. Denn diese Eckdaten und Kennzahlen können Aufschluss über die Marktreife eines Unternehmens geben und auch darüber, wie flexibel ein Softwarehersteller Ressourcen bereitstellen kann, was insbesondere bei größeren PIM-Projekten und Digitalisierungsinitiativen von Bedeutung ist.
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Marktperformance
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Unter „Marktperformance“ wird die spezifische Marktleistung eines Unternehmens verstanden, die die TGOA-Analysten unter verschiedenen Gesichtspunkten ermitteln und evaluieren. Die Market Performance Wheels geben in diesem Kontext Auskunft über die Branchenerfahrungen eines Softwareherstellers, dessen geografische Ausrichtung und Kundenstrategie wie auch über dessen Partnernetzwerk.
Die Informationen zu diesen Punkten finden Sie größtenteils auf den Webseiten der PIM-Anbieter. Werden dort Kunden in Ihrer Größenordnung und Projekte in den Schlüsselregionen Ihrer Branche gelistet, ist dies ein gutes Anzeichen dafür, dass der Hersteller mit Ihren Herausforderungen vertraut ist und auch Ihren spezifischen Anforderungen gerecht werden kann. Der Aspekt der Branchenerfahrung spielt dabei insbesondere in Industrien mit spezifischen Regeln und Kommunikationsstrukturen eine Rolle (z.B. Automobilindustrie, Gesundheitswesen), da diese unter anderem bei der Datenmodellierung berücksichtigt werden müssen.
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Zukunftsfähigkeit
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Unter „Zukunftsfähigkeit“ werden in den Market Performance Wheels die sogenannten Zukunftsthemen beleuchtet. Hierfür evaluieren die TGOA-Analysten das Marktverständnis, das Wachstumsmodell, das Mindset und die Reaktionsfähigkeit eines Softwareherstellers auf neue Themen.
All diese Aspekte erfordern umfassende Informationen und das richtige Know-how, um sie angemessen zu beurteilen. Für eine erste Einschätzung können Sie sich jedoch einen Überblick über die Marketingaktivitäten eines PIM-Anbieters verschaffen und anhand der veröffentlichten Beiträge und Dokumente abschätzen, inwiefern dieser laufende Thought-Leadership-Debatten begleitet und sich mit innovativen Technologien im Markt positioniert. Lassen Sie sich hierbei jedoch nicht von den Marketing-Buzzwords blenden, die mehr oder weniger jede Lösung als State-of-the-art Produkt ausweisen.
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Technologie
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Unter „Technologie“ wird im Rahmen der Market Performance Wheels die technologische Strategie eines Herstellers analysiert und evaluiert, inwieweit moderne Konzepte wie API-first, Cloud, Headless und Microservices umgesetzt werden. Die Ergebnisse aus diesen Bereichen geben unter anderem Aufschluss über die Integrationsfähigkeit einer Lösung.
Auch an dieser Stelle ist eine fundierte Beurteilung ohne ein tiefgreifendes Branchenverständnis kaum möglich. Es lohnt sich in diesem Zusammenhang jedoch, bei der Recherche den Blick auf die Integrationspartner der PIM-Anbieter zu richten, deren Rolle in Digitalisierungsprojekten nicht zu unterschätzen ist. Eine PIM-Lösung muss schließlich nahtlos in Ihre Organisation integriert und mit den bestehenden Systemen und Prozessen in Einklang gebracht werden. Das erfordert jede Menge Know-how und technische Finesse, wie auch umfassende Erfahrungswerte im Bereich des Change Managements.
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Unternehmen, die auf der Suche nach einer PIM-Lösung sind, um eine zukunftssichere Organisation aufzubauen und die Komplexität des Digital Commerce zu beherrschen, stehen einer wachsenden und zunehmend komplexer werdenden Anbieterlandschaft gegenüber. Aus diesem Grund ist ein umfassendes Verständnis des PIM-Marktes mit samt seinen Entwicklungen und technologischen Möglichkeiten von großer Bedeutung. Dies gilt umso mehr, da die Kommunikation im Softwaremarkt stark von Buzzwords getrieben ist, die schnell zu falschen Entscheidungen im Evaluationsprozess führen können. Die TGOA-Analysten haben es sich daher im Rahmen eines Research Reports zur Aufgabe gemacht, für Transparenz im Marktgeschehen zu sorgen und einen Leitfaden zu erstellen, der Sie zielgerichtet durch das Labyrinth des PIM-Marktes führt und Ihnen aufzeigt, wie PIM-Evaluationen geplant und durchgeführt werden sollten.
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Entdecken Sie in unserem PIM Research Report die Welt der PIM-Lösungen und lernen Sie die 40 Lösungsanbieter kennen, die von unseren Analysten unter den Schlüsselaspekten Leistungsfähigkeit, Marktperformance, Zukunftsfähigkeit und Technologie als bedeutende Marktteilnehmer im DACH-Raum identifiziert wurden.
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Picture credit © Ben Mathis Seibel on Unsplash
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