Beeindruckende
Golfplatz-Impressionen
von Stefan von Stengel
VON ANJA FAHS
(Veröffentlicht in Das Produktkulturmagazin Ausgabe 1 2014)
Das Frühjahr ist da – und somit der Start der Golfsaison! Die Fairways erwachen aus dem Winterschlaf, ebenso der Ehrgeiz, in diesem Sommer das persönliche Handicap zu verbessern. Auf den schönsten Golfplätzen der Welt trifft man jetzt in den frühen Morgenstunden den renommierten Golf-Fotografen Stefan von Stengel. Der 53-Jährige ist seit über 25 Jahren auf Golfplätzen rund um den Globus unterwegs und zählt zu den weltweit besten Fotografen, die sich mit Golf beschäftigen. Seine Fotos erscheinen in internationalen Golfmagazinen, Büchern und Kalendern. Auch im Turniersport, der Golf-Mode und mit seinen besonderen Spieler-Porträts machte sich Stefan von Stengel einen Namen.
Alle Kurse, die er fotografiert, hat der Handicap-10-Spieler auch selbst gespielt. So kennt von Stengel die Plätze aus der Sicht des Golfers und findet immer wieder ungewohnte Perspektiven. Seine Fotos strahlen Begeisterung für die Landschaft und den Golfsport aus. Am frühen Morgen oder im warmen Licht der Abenddämmerung gelingen ihm stimmungsvolle Impressionen von Golflandschaften, die sofort Lust darauf machen, am ersten Abschlag zu stehen.
Welche Passion war bei Ihnen zuerst da: Golfsport oder Fotografie?
Stefan von Stengel: Golf! Ich spiele, seit ich 10 Jahre alt bin. Fotografieren kam dann später als Hobby dazu und wurde mit 15 Jahren erst zum Traum und dann zum Berufswunsch.
Ein Golfplatz als „Model“ ist bestimmt nicht einfach einzufangen. Auf was achten Sie bei Ihrer Arbeit?
S. v. St.: Früh aufstehen! Golfplätze sehen wie alle Landschaften grundsätzlich im frühen Morgenlicht oder im plastischen Abendlicht am besten aus.
Golfsport hat eine große Tradition und es gibt einige sehr berühmte Plätze. So beispielsweise der legendäre Old Course in St. Andrews, der Wiege des Golfsports. Begegnen auch Sie bei Ihrer Arbeit so einem Platz mit Ehrfurcht und zeigt sich das in Ihren Fotos?
S. v. St.: Ein bisschen Ehrfurcht hat mich schon erwischt, als ich zum ersten Mal in St. Andrews zur Swilcan-Bridge ging. Und natürlich versuche ich, dass so ein Klassiker auch auf meinen Fotos entsprechend rauskommt. Aber Respekt bzw. Achtung habe ich vor jedem Golfplatz, dem ich begegne. Ich finde, jeder Platz hat verdient, dass er bestmöglich abgelichtet wird.
Welches Land begeistert Sie mit seinem Charakter und seinen Golfplätzen am meisten?
S. v. St.: Irland! Eine tolle Landschaft mit oft dramatischen Lichtstimmungen und großartigen Plätzen.
Was fotografieren Sie lieber: Stimmungsvolle Golfplätze oder spannenden Turniersport?
S. v. St.: Doch eher die stimmungsvollen Golflandschaften. Aber so ein Ryder Cup zum Beispiel, wie letztes Mal in Medinah, mit Martin Kaymers entscheidendem Putt vor der Linse, ist schon Gänsehaut pur! Es war großartig, diesen Augenblick festhalten zu können.
Welcher Golfplatz hat Sie persönlich bisher am meisten gefordert – in der Fotografie und auch beim Spielen?
S. v. St.: In Deutschland sind das bestimmt der Faldo-Course am Scharmützelsee und der WINSTONlinks bei Schwerin. International der Old-Course in Schottland und vielleicht noch The European in Irland. Alles einfach tolle Plätze.
Haben Sie ein persönliches Lieblingsfoto in Ihrer Sammlung?
S. v. St.: Schwer zu sagen. Aber bei uns zuhause hängt als einziges Golfbild ein Schwarz-Weiß-Dreiteiler vom Castle-Course in St. Andrews … Gibt’s übrigens in Farbe bei LUMAS!
Was machen Sie, wenn mal kein Grün, kein Golfball und auch keine Kamera zur Hand sind? Bleibt überhaupt noch Zeit für ein Hobby?
S. v. St.: Kaum. Vielleicht unser alter 912er Porsche. Aber der Sommer ist halt bei mir „Hauptsaison“, da bin ich praktisch non-stop unterwegs. Im Winter gehe ich gerne skifahren, wenn es die Zeit erlaubt. Aber auch da habe ich in der Regel eine Kamera dabei…
Picture credits © Stefan von Stengel
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